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Die katholische Landjugend
in Großweingarten kann auf eine lange Tradition zurückblicken, denn bereits während des Zweiten Weltkrieges traf sich die Jugend regelmäßig zu Gruppenstunden. Zu dieser Zeit sprach allerdings noch niemand von einer sogenannten "Landjugend...."
Im Jahr 1949 formierte sich eine neue Gruppe. Mit Josef Maurer, dem Initiator und Gründer der kath. Landjugend Großweingarten wurde der Gedanke der Landjugendarbeit als solche von den Mitgliedern mit Sinn erfüllt: Gleichgesinnte junge Menschen zu treffen, Eifer für eine gute Sache z. B. mit Einsatzbereitschaft und Idealismus für Schwächere einzutreten, ein tiefes und geradliniges Bekenntnis zum Glauben und der Kirche, ein offenes Herz für die Probleme der Menschen und gemeinsame Erlebnisse, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.
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Zum Treffpunkt für die regelmäßigen Zusammenkünfte wurde kurzerhand der Saal des elterlichen "Gasthaus zur Gans" bestimmt. Später diente das Schulhaus als Versammlungsort. Nach Schließung der Dorfschule konnte in einem zum Feuerwehrhaus umgebautes Anwesen ein angegliederter Gemeinschaftsraum für die Gruppenstunden genutzt werden.
Seit der Errichtung des Pfarrheims 1995 ist die KLJB-Großweingarten im Pfarrsaal beheimatet. Dort werden auch die, bei der gesamten Bevölkerung äußerst beliebten- und herbeigesehnten lustigen Theaterstücke einstudiert, die alljährlich im Herbst aufgeführt werden.
Neben diesen und vielen anderen Aktionen, wie Altkleider- und Altpapiersammlungen ist und war die KLJB-Großweingarten auch seit jeher aktiv ins Pfarrgeschehen mit eingebunden: Viele erinnern sich gerne an Jugendgottesdienste, die von der Landjugend vorbereitet und mit rhythmischen Liedern gestaltet wurden. Auch der alljährlich liebevoll und aufwendig gestaltete Erntedank-Altar und nicht zuletzt die kunstvoll gebundene Erntekrone und der Adventskranz für die Pfarrkirche sind Beiträge der Landjugend, die dankens- und anerkennenswert sind.
Im Jahr 2009 konnte die katholische Landjugend Großweingarten ihr 60jähriges Bestehen feiern. Generationen von jungen Menschen, egal wo sie heute leben, denken noch heute als Erwachsene gerne an ihre Erlebnisse im Kreis der "Weingarter Landjugend" zurück.
Die katholische Landjugend Großweingarten ist ein unersetzlicher Baustein im Dorfgefüge, und hat damit einen festen und unverzichtbaren Platz im Gemeinschaftsleben des Ortes.
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Die Landjugend Großweingarten feierte im Jahr 2009 ihr 60jähriges Bestehen.
Fotos vom Festzug (Fotos:Rainer Pfuff)
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Gründungsbericht von Josef Maurer.
- Rückschau zum Jubiläumsjahr-
Als ich im Jahre 1949 im Gasthaus meiner Eltern unserem damaligen Pfarrer Geistlichen Rat Franz Xaver Koller mein Vorhaben, eine katholische Jugendgruppe zu gründen ankündigte, bekam ich zur Antwort: "Josef, in Weingarten kann man leicht etwas anfangen, jedoch, es wird keinen Bestand haben."
Meine Anregung und den Entschluss fasste ich, nachdem ich mit zwei Mädel, Leni Haußmann (jetzt verheiratete Berger, Stirn) und Betti Zottmann (jetzt verheiratete Knörlein, Großweingarten) an einem Diözesanjugendtreffen in Ingolstadt teilnehmen durfte. Die beiden Tage im Schloss zusammen mit seiner Exzellenz Bischof Schröffer wurden zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Von den Jahren her, gesehen, lag der Zweite Weltkrieg noch nicht lange zurück und an ein Protokoll dachte man damals auch nicht. Ich versuche jedoch nach bestem Wissen und Gewissen diesen Rückblick zu geben:
Es war nicht schwer, bald hatte ich eine ansehnliche Gruppe Gleichgesinnter beisammen. Wir begannen mit wöchentlichen Gruppenstunden im Saal des elterlichen Gasthauses. Es wurde aus Büchern vorgelesen, die ich mir hatte schicken lassen. Lieder wurden gesungen, Spiele gemacht, Tischtennis gespielt usw.
Durch die Teilnahme an Einkehrtagen im damaligen Diözesanjugendhaus auf Schloss Sandsee, sowie dem Briefwechsel mit der Diözesanverwaltung in Eichstätt, bekam ich Kontakt zur Diözesanführung Benedikt Bittelmeier, sowie Franz Uhl aus Walting. Beide großartige Führungspersönlichkeiten und exzellente Redner besuchten auch einige Male unsere Gruppenstunden in Großweingarten.
Nachdem sich auch bei den Mädchen eine Gruppe gebildet hatte, überlegten wir uns, ob wir nicht im Herbst/Winter ein Theaterstück spielen könnten. Von der Laienspielberatung Eichstätt wurde uns ein Lustspiel mit dem Titel: "Die Wunder des Heiligen Florian" zugesandt. Die Rollenverteilung war problemlos.
Da zu dieser Zeit auf Schloss Sandsee unter der Leitung von Georg Hartl, dem Laienspielberater des Bistums Eichstätt ein Kurs begann, nahm ich daran teil. Georg Hartl war ein Könner seines Faches und mit ihm entstand in diesen Tagen eine vertrauensvolle Freundschaft. So kam es, dass er zur Hauptprobe bei unserer Theateraufführung anwesend war und mit mir eine Kurzszene spielte: "Die Statue und die Putzfrau."
Nachdem Georg Hartl von Eichstätt Abschied nahm, führte ihn sein künstlerischer Lebensweg zum "Komödienstadl." Leider musste er sehr früh sterben. Bei Fernsehaufzeichnungen kann er jedoch noch in der Rolle als Herr Lehrer gesehen werden.
Nachdem das Lustspiel 1949 ein voller Erfolg war, spielten wir 1950 ein Volksstück mit dem Titel: "Das Trauringl". Auch diese Darbietung kam beim Publikum sehr gut an.
Zur Kassenprüfung war ich bei der damaligen Lehrerin Fräulein Heuberger, die das Lehrerhaus neben der Kirche bewohnte, das später im Zuge der Dorferneuerung abgerissen wurde.
Unsere Theatereinnahmen machten es uns möglich, zwei Jugendbanner anzuschaffen. Die Fahnen wurden genäht von Leni Haußmann (verheiratete Berger, Stirn) und Betti Zottmann (verheiratete Knörlein, Großweingarten). Die Fahnenstangen fertigte Michael Haußmann (Wanger) an und für die Stangenkreuze sorgte sein Bruder Anton Haußmann. Zur Fahnenweihe in der Pfarrkirche Großweingarten wurde unser damaliger Diözesan-Jugendseelsorger Pfarrer Alois Brems, späterer Bischof von Eichstätt eingeladen.
In unserer damaligen Gaststätte wurde er mit einer Brotzeit empfangen. Im Anschluss daran folgte in der Pfarrkirche die feierliche Weihe der neuen Banner. Daraufhin bekamen wir den Ausweis: "Bund der Deutschen Katholischen Jugend." Einige der damaligen Jugendlichen haben ihn bis heute aufbewahrt. Es war eine einfache aber feierliche Fahnenweihe, an einem sonnigen Sonntag, an den wir uns alle noch gut erinnern können.
Neben unseren schönen wöchentlichen Gruppenstunden nahmen wir an Fußballspielen im Jugendhaus Sandsee, einer Busfahrt zum Dekanats Jugendtag in Wolframseschenbach und Diözesanjugendtreffen auf Schloss Sandsee teil, um nur einige zu nennen. Auch die Sonnwendfeier am Spalter Berg (Birgi) mit Kaplan Max Weger bleibt unvergessen.
Unser Geistlicher Rat ging Ende 1953 in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger Pfarrer Georg Karch war ein hervorragender Geistlicher, mit ihm bestand bestes Einvernehmen, auch mit der Jugend.
Als ich im Jahre 1954 die Gruppenleitung abgab, übernahm Pfarrer Karch die Jugendarbeit. Auch unter seiner Leitung wurde Theater gespielt. Pfarrer Karch bekam sehr bald Unterstützung von meiner Nachbarin Maria Haußmann, jetzt Maria Hechtl, wohnhaft im Bayerischen Wald. Von Ihr erfuhr ich so manches, was ich auch zur Niederschrift bringen möchte.
Meine ehemalige Nachbarin hat mir folgende Zeilen übergeben:
Ich habe mit Herrn
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Maria Hechtl geb. Haußmann
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Pfarrer Karch eine sehr rege Jugendgruppe geführt. Zu den Gruppenstunden wurden auch Lehrerinnen wie Regina Bayer, Gertraud Heuberger und Anneliese Schottdorf eingeladen um Gruppenstunden abzuhalten.
In der Adventszeit wurde mit Pfarrer Karch ein großes Muttergottesbild jeden Abend in ein anderes Haus getragen, dabei wurde gesungen und gebetet.
In der Fastenzeit konnten sich Kommunionkinder in der ehemaligen DDR über Pakete aus Großweingarten freuen. Im Fasching gab es Tanzabende, die mit lustigen Spielen bereichert wurden oder es wurde Theater gespielt.
Auch sonst wurden Ausflüge gemacht, wie zum Königsee, Wendelstein (17.Mai 1958), Wemding (12. Mai 1957), Fahrt zum Oktoberfest oder eine Reise mit der Jugend aus Hagsbronn nach Holland um nur einige zu nennen....
Dekanats-Geistliche waren zu meiner Zeit Pfarrer Karch und Kaplan Niebler aus Spalt.
Die jährlich stattfindenden Dekanatstage waren abwechselnd in Spalt - Stirn - Großweingarten. Regelmäßig wurden auch die angebotenen Seminare in Pfünz besucht.
Maria Hechtl
Ich danke Maria Hechtl für die Erinnerungen an ihre aktive Jugendzeit. Ich beglückwünsche die heutige Jugend zum bevorstehenden Jubiläum und wünsche Gottes Segen für die Zukunft!
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Weitere Fotos aus den Kindertagen der KLJB-Großweingarten sehen Sie hier
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Die Aktiven der Jugendgruppe 1949 |
Flock Hans |
Maurer Michael verst. |
Haußmann Michael verst. |
Zottmann Josef |
Schmickl Werner |
Schmickl Rupert |
Albrecht Anton |
Arnold Willi |
Zottmann Adolf
verst.
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Krach Rupert verst. |
Zottmann Rupert verst. |
Zottmann Rudi verst. |
Zottmann Max |
Schmidt Rudi |
Hausmann Karl |
Flock Engelbert verst. |
Zottmann Maxl verst. |
Maurer Josef |
Peuker Helmut verst. |
Berger Leni verst. geb.Haußmann |
Knörlein Betti geb. Zottmann |
Börschlein Resi |
Meyer Maria geb. Wechsler verst. |
Wilhelm Goderika geb. Hausmann verst. |
Hintermüller Franzi geb. Grill verst. |
Flock Zenta geb. Meyer |
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Verantwortliche Leiter der Jugendarbeit in Großweingarten waren ab den 60er Jahren:
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Helga Lifka geb. Haußmann Großweingarten |
Gerd Meyer Großweingarten |
Marianne Wechsler geb. Zottmann Großweingarten |
Thomas Schneider Röttenbach |
Josefine Flock München |
Johann Pröpster Erlangen |
Edeltraud Schatz geb. Gabler Mühlstetten |
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Im Moment sind verantwortlich :
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Fabian Zottmann
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Franz Hausmann
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Martin Schottdorf
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Nele Modrow
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Lena Modrow
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Tina Engelhardt
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